Leder, Pelz und Ungetümer
Da Vinci kann die 70er-Tierrechtsbewegung mal!
Wenn man Zeilen im WWW ließt, dass die Tierrechtsbewegung in den 70igern seinen Anfang gefunden haben soll – im Word-Wide-Web allerdings sind unnütze Inhalte en masse aufzufinden – ist die Überlegung nicht fern, ob es den Mensch etwa auch erst seit den 40er-Jahren gibt? TV-Sendern unterläuft selten aber doch ein kleiner Fehler. Sie senden ab und zu, meist nach Mitternacht, auch Geschichtsdokus aus Zeiten weit vor 1940. Das kann man sich nur als Fehler erklären. Und der mediale Journalismus? Also da darf man nun wirklich nicht meckern. Die springen eh immer auf den Zug auf, bei dem sie glauben, dass er in die Richtung der massigen Klick- und Zuschauerrate fährt. Eigeninitiativer Journalismus fehlt in heutiger Zeit – dies liegt wohl daran, dass es an der nötigen Kreativität fehlt interessante Gebiete für Leser und Zuschauer zu erschließen. Viel eher ist es so, dass sie gen Feuer humpeln, nach dem alles gelöscht wurde um nachträglich das Ex-Feuer ordentlich auszuschlachten. So passiert es gerade auch mit den Sendungsbeiträgen zum Thema „VEGAN“.
Mediale Beiträge zum Thema „VEGAN“
Da sich die wenigsten Beitragsverfasser, auf wissenschaftliche Art, mit dem veganen Lebensstil auseinander setzen, entstehen Artikel oder TV-Beiträge denen es an Konstruktivität fehlt. Dafür aber ist jedem Psychologie-Erstsemestler sofort klar, wie der Beitragsverfasser gestrickt ist, welcher Erziehungsumgebung er ausgesetzt war und zu welchem Fazit den Zuseher die Stereotypenkopie hinführen möchte. An diesem Punkt, eine Korrektur: Nicht jeder Erstsemestler sondern jedes Grundschulkind durchschaut die Stereotype des Beitragsverfassers. Komm und fühl dich als Zusher nicht vergackeiert durch Medien, die das auch noch printen oder senden!
Tierrechtler gegen Tierrechtler
Viel besser verhält es sich leider auch nicht in Punkto Verhalten bei den selbsternannten Tierrechtlern und deren Anhängern. Da hackt doch tatsächlich eine Krähe der anderen Krähe ein Auge aus. Unweigerlich stellt sich der halbwegs objektive Beobachter die Frage: „Verfolgen beide Fronten nicht die gleichen Ziele?“ Eigentlich ja, nur geht es Partei-A nicht schnell genug, darum hackt diese auf Partei-B ein. Umgekehrt verhält es sich ebenso nur, dass Partei-B die Hast der Partei-A kritisiert. Es wird öffentlich herumgestritten. Twitter, Facebook & Co. werden zum Ausfechtareal der Streitigkeiten erkoren und schon ergötzen sich Karnisten an dem schrägen Licht, dass sich die Tierrechtler auf sich selber gerichtet haben. Ist das etwa das Bild, das Menschen bekommen sollen, wenn sie das Wort „Tierrechtler“ oder „Vegan“ hören? Da assoziiert man doch automatisch und das Wort fremdschämen macht sich schmerzhaft breit.
Die Streitthemen
Es folgen ein oder zwei Beispiele um was am meisten und am liebsten gestritten wird.
1.) Pelzbommel & Pelzkragen – Pelz, Pelz, Pelz
Da sind sich gleich so viele einig, dass Pelzbommeln echt übel sind. „Was dem armen Tier angetan wird, das ist unmenschlich“, so die Rufe der Tierrechtler, denen sich auch Karnisten anschließen. So lange den Tierrechtlern nicht auffällt, dass unter den Zujublern auch Karnisten befinden ist ja noch alles ungefährlich. Doch kaum wittert einer dieser selbsternannten Vegan-Propheten die Lederjacke des mit ihm gemeinsam lauthals „schafft Pelzbommeln ab“ schreienden, dauert es nicht lange und der Hass richtet sich gegen den Weggefährten. Dieser Weggefährt jedoch war bis dato der Meinung, dass diese Pelzbömmle das wahre Übel wären und er doch gerade dabei war etwas Gutes zu tun. Dass der Verratene jetzt wohl nicht versteht wieso sich der ganze Hass und Frust gegen ihn richtet ist wohl auch einfach zum Verstehen oder? Ganz unschön läuft aber diese Sache, wenn der Verratene zum Handuss kommt weil er eine Lederjacke trägt, die er um 3 EU auf dem Flohmarkt ergattert hat und mit seinem Letzten Geld gerade noch einen Laib Brot kaufen konnte – das Teil um die Schultern wärmt und den Rest (Wort wörtlich als Gesamtübel) besorgt ihm die Wohlstandsgesellschaft.
2.) Tierrechtler gegen Tierschützer
Kaum einen Monat ist es her (in 500 Jahren werden wir darüber lachen) deckte ein Tierrechtler das Leid der Transportkälber auf in dem er sich einfach an die Fersen der Frächter hängte. Die Reise ging von Österreich nach Spanien, der LKW war befüllt mit Baby-Rindern, die Reise war (wie zu erwarten) für alle ein zermürbender Aufwand.
Jetzt hat es natürlich nicht lange gedauert, folgten auch schon die Stimmen aus der Front der „anderen“ Tierschützer. Diese äußern sich ungeduldig und hinterfragen den Sinn der Aktion, sich gegen lange Transportwege einzusetzen. Immerhin wäre es doch Wurscht wo die Vieherl geschlachtet werden und am besten sei es, wenn überhaupt kein Vieh geschlachtet wird.
Darauf hin gab es eine erklärende Darstellung mit der Bitte, Vernunft walten zu lassen (so zumindest die Kernaussage des ellen langen Schreibens / der Antwort auf das echauffierte Verhalten der „anderen“ Tierrechtler).
Anthropozentrismus & Tierschutz
So lange Anthropozentrismus gelebt wird und Stereotypen vorhanden sind wird der Tierschutz so definiert wie er bis heute definiert wurde. Natürlich entbehrt es jedweder Logik als Lebewesen, dass als erster die Ziellinie der evolutionären Entwicklung erreichte und sein Hirn und seinen Körper somit so nutzen kann wie es kein anderes Lebewesen kann, sich so zu verhalten als würde er in der Steinzeit leben. Was aber nicht besagt, dass der patriarchisch-antroprozentrisch veranlagte Mensch nicht in der geistigen Steinzeit lebt. Bei solchen Zuständen kann sich jeder glücklich schätzen, der es schafft, ein Leben in Frieden und im Einklang zu führen.